Ehemaliges Grotefend-Areal, Weiterentwicklung, Weender Tor
Zukunftsweisendes Konzept für das Weender Tor
Das Planungsgebiet am Weender Tor in Göttingen hat eine lange und facettenreiche Geschichte. Einst Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, entwickelte es sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Knotenpunkt zwischen der Universität und dem historischen Stadtkern. In der jüngeren Vergangenheit wurde das Gebiet gewerblich genutzt, unter anderem als Standort einer Coca-Cola-Abfüllfabrik. Diese wechselvolle Geschichte hat zu einer heterogenen Bebauungsstruktur und fragmentierten Funktionen in der Umgebung geführt, die nun im Zuge der Neugestaltung neu interpretiert und in ein harmonisches Stadtbild integriert werden sollen.
Aufgabe
Städtebaulich-hochbauliches Wettbewerbsverfahren
Ort
Göttingen, Deutschland
Leistung
Freianlagen für Wohnungsbau, Spielflächen, Grüne Dächer, Urban Gardening auf dem Dach
Partner
ATP architekten ingenieure, Hamburg
Vision für das Grotefend-Areal am Weender Tor
Das Gebiet um das Weender Tor benötigt eine Neugestaltung, die den historischen Bestand respektiert und gleichzeitig neuen Wohnraum und Gewerbeflächen schafft. Der Entwurf verbindet Alt und Neu, indem er das Areal harmonisch in den Stadtraum integriert und moderne Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung bie-tet.
Verbindung
Das Landschaftsarchitekturprojekt für das ehemalige Grotefend-Areal in Göttingen verbindet den städtischen Rand der Berliner Straße mit dem grünen Stadtwall und schafft einen sanften Übergang zwischen beiden. Der Entwurf stärkt die Funktion des Areals als Tor zum Weender-Viertel und berücksichtigt zugleich die Nähe zur natürlichen Landschaft des Stadtwalls.
Vielfältige öffentliche und private Räume
Das Projekt bietet unterschiedliche Freiraumqualitäten: Ein ruhiger öffentlicher Platz liegt zwischen Alt- und Neubauten, grüne Spielgärten bieten Erholung und ein Weg entlang des Leinekanals verbindet Wasser und Stadtwall. Die Bestandsgebäude beherbergen Gastronomie im Erdgeschoss und Büros in den oberen Eta-gen, während der Neubau Büro- und Wohnbereiche trennt, um Privatsphäre zu gewährleisten.
Landschaft und Atmosphäre
Wichtige öffentliche Räume sind der grüne Heinz-Erhard-Platz: Ein ruhiger, steinerner Platz und Gärten, die die Topografie des Stadtwalls integrieren. Diese Bereiche schaffen eine einladende Verbindung von Natur und Stadtleben und fördern die Lebensqualität.
Landschaftskonzept
Das Landschaftskonzept gliedert den Freiraum in zwei Hauptbereiche: den formalen Vorplatz und den Wohn-freiraum. Der Vorplatz mit einem Wasserelement und biodiversen Wiesenflächen schafft eine lebendige At-mosphäre durch Café- und Gastronomienutzungen. Der Wohnfreiraum konzentriert sich auf Spiel- und Ent-spannungsbereiche mit Spielplätzen für Kinder verschiedener Altersgruppen und Blick auf die grüne Bö-schung sowie den Kanal. Zusätzlich bieten die Dachflächen des Neubaus großzügige, begrünte Terrassen. Ein Gründach im Wohnbereich umfasst eine Terrasse mit Wasserblick und einen Garten für Yoga. Ein Urban-Gardening-Gründach ermöglicht den Bewohner:innen, eigene Pflanzbeete zu pflegen. Die Dächer der Büro-gebäude bieten Raum für Biodiversität und Erholung.
Schwammstadt-Prinzip
Das Freiraumkonzept folgt dem Prinzip einer „Schwammstadt“ mit einem dezentralen Regenwassermanage-mentsystem, das durch Bioswales, Versickerungskanäle und Regengärten unterstützt wird. Begrünte Dächer dienen als Rückhaltebecken und überschüssiges Regenwasser wird in Regengärten abgeleitet, was Nachhal-tigkeit und ökologische Vielfalt fördert.